Jeder einzelne Baum wurde unter die Lupe genommen
Baumverpflanzungen am BZW starten jetzt
Das Bildungszentrum West (BZW) soll in den kommenden zehn Jahren in weiten Teilen neu gestaltet werden. Nun sind die vorbereitenden Maßnahmen an diesem Ludwigsburger Großprojekt gestartet. Davon sind auch die Bäume betroffen: 15 von ihnen werden momentan verpflanzt – das heißt, sie werden samt Wurzelwerk ausgegraben und zur Römeraue transportiert, wo sie ihr neues Zuhause finden. Dafür ist auch die größte Ballenstechmaschine Europas im Einsatz.
„Mit der Neugestaltung des Bildungszentrum West wollen wir in Ludwigsburg ein Jahrhundertprojekt verwirklichen“, betont Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. „Insgesamt profitieren 2.400 Schüler*innen von dem Neubau, aber auch die Menschen im Stadtteil und ganz Ludwigsburg. Auf dem Areal sollen ein modernes Schulgebäude, eine zeitgemäße Bibliothek, ausreichend Kursräume für die Volkshochschule und eine Mensa, die multifunktional nutzbar sein wird, entstehen. Die Neugestaltung des BZW wird außerdem den Bildungsstandort Ludwigsburg stärken.“
Der Neubau ist notwendig, weil die Gebäude aus den 70er-Jahren, in denen das Otto-Hahn-Gymnasium, die Gottlieb-Daimler-Realschule und eine Zweigstelle der Stadtbibliothek untergebracht sind, mit Schadstoffen belastet sind. Der Neubau bietet außerdem mehr Platz für Schüler*innen und er ermöglicht einen modernen Unterricht mit digitalen Medien und differenzierten Lernangeboten.
Das Bauvorhaben kann im laufenden Schulbetrieb verwirklicht werden, da der Bau weiter südlich auf dem Areal errichtet wird als das Bestandsgebäude. Auch neue Außenanlagen rund um das Schulgebäude, eine Schulmensa und Betreuungsräume wird es geben – mit attraktiven Aufenthaltsbereichen auch für die Anwohnenden. Insgesamt möchte die Stadt rund 200 Millionen Euro in das Projekt investieren.
Von der Neugestaltung des Areals sind auch die dortigen Bäume betroffen. Dafür hat die Stadt ein eigenes Baumkonzept erstellt und jeden einzelnen Baum unter die Lupe genommen. „Alle Bäume wurden von einem Gutachter untersucht und im Hinblick auf ihren Standort und ihre Vitalität überprüft“, erklärt Ulrike Schmidtgen, Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen. „Aber leider ist es nur bei einem kleinen Teil überhaupt möglich, sie zu verpflanzen.“ Bei genau 15 Stück (überwiegend Linden) ist das derzeit der Fall: Mithilfe einer Ballenstechmaschine werden sie samt Wurzelwerk an ihrem jetzigen Standort ausgegraben. Ihr neues Zuhause finden sie in der Römeraue in der Nähe des Römerhügels – dort sollen sie in Form einer Allee gepflanzt werden.
Die Planung der neuen Außenanlagen sieht außerdem 184 neue Bäume vor, die in einer großen Artenvielfalt gepflanzt werden. Es gibt allerdings auch einen Wermutstropfen: Für den Neubau müssen insgesamt 138 Bäume gefällt werden, 38 davon ebenfalls jetzt in den Faschingsferien, der Rest folgt dann im weiteren Verlauf je nach Baufortschritt. „Bei diesen Bäumen kommt eine Verpflanzung nicht in Frage, weil sie entweder bereits Schäden aufweisen, zu nah an einem Gebäude stehen oder die Verpflanzung schlichtweg nicht überleben würden“, so Ulrike Schmidtgen.